Von Typen und Handschriften.

Supertype sind eigentlich zwei super Typen. Ein bisschen nerdig, so wie man sich leidenschaftliche Schriftgestalter vorstellt: Jürgen Huber und Martin Wenzel betreiben seit 2011 zusammen ihre Type Foundry für Custom Types und Retail Fonts. Frei übersetzt: Exklusivschriften, die speziell für Kunden entworfen werden und Lizenzschriften, die jede°r kaufen und nutzen kann. Unternehmen wie Lidl und Media Markt haben sich ihre eigene Schrift von supertype bauen lassen, ebenso die Bundesregierung und der Deutsche Fußballbund; die Nationalmannschaft läuft auch damit auf. Oft sind Designagenturen als Vermittler involviert. Die werden schon wissen, warum sie die beiden engagieren. So auch die Peter Schmidt Group. Das führende Designbüro hat sich auch selbst eine Type schneiden lassen, die von der Handschrift ihres Gründers inspiriert ist. Man kann das prototypisch auffassen.

Markant wird erkannt.

Nicht umsonst spricht man umgangssprachlich von „typischer Handschrift”, wenn eine charakteristische Gestaltung bestimmter Urheber gemeint ist. Das kann sich auf Architektur von Mies van der Rohe, Design von Apple (oder Dieter Rams), Bücher von Karl Ove Knaussgard oder auf Filme von Quentin Tarantino beziehen. Man erkennt es wieder. Wie eine Marke. Und so ist auch Schrift buchstäblich ein wichtiges Element der Wiedererkennung von Marken. Und natürlich der Differenzierung. Eine Exklusivschrift ist ein Alleinstellungsmerkmal. Typischer geht’s nicht.

Typografie zeigt Klasse.

Neben der gezielten Auswahl einer passenden Schrift ist auch ihre sorgfältige Verwendung ein Kennzeichen von Qualität – oder eben nicht. Schlampig gesetzte oder unleserliche Texte machen keinen guten Eindruck. Das erfassen Leser°innen oder auch nur Betrachter°innen intuitiv. Da wird bei der Erstellung von Content gern drauf gepfiffen. Sofern der Umgang mit Typografie überhaupt zu den Kompetenzen mancher Gestalter gehört. Dabei lohnt es sich, das in guten Händen zu wissen. Professionelle Bildauswahl, Layout, Text und Schrift – gehört alles zusammen und wirkt zusammen.

Deshalb braucht man auch so Typen wie Jürgen Huber und Martin Wenzel. Weil sie mit dem Herstellen charakteristischer Schriften ein elementares Handwerk der Gestaltung betreiben. Das auch und gerade für digitale Medien gefragt ist. Denn die Lesbarkeit am Bildschirm stellt wieder eigene Herausforderungen. Egal also, wo Buchstaben zusammenkommen: Es ist alle Mühe wert, Schrift mit Bedacht auszuwählen und einzusetzen. Eine Custom Type muss es nicht gleich sein, kann aber Marken adeln. Hauptsache, man gestaltet so super wie möglich.

supertype.de

Jürgen Huber war viele Jahre bei MetaDesign und ist heute Professor für Typografie an der HTW Berlin. Martin Wenzel ist nach langjähriger Mitarbeit bei Petr van Blokland freier Type Designer und unterrichtet ebenfalls an der HTW. Beide sind zusammen supertype.

Hallo,
was gibt's Schönes zu
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